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Drei ganze Jahre schrieb ich an meinem autobiografischen Roman. Vor einem Monat unterzeichnete ich den Vertrag beim Literaturverlag Schlosser, und mein Manuskript befindet sich gerade in den Händen einer Lektorin. Ich genieße die kleine Ruhe vor dem Sturm – bis mein Buch in einigen Wochen erscheint.
 
In die Erzählung ist so einiges hineingepackt. Ich erzähle mit Heiterkeit und Humor von meiner Kindheit in der Tschechoslowakei, lasse die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse nicht aus und beschreibe meine halsbrecherische Flucht in die Bundesrepublik Deutschland.
Mein Leben war bis zu einem gewissen Zeitpunkt sehr aktiv, ich lebte für den Sport, erreichte alle Ziele, und es gab keine Hindernisse. Aus dem sorglosen Dasein riss mich vor 18 Jahren die Diagnose der Multiplen Sklerose heraus. Alles änderte sich. Mit der Zeit musste ich auf immer mehr verzichten. Nichts blieb mir erspart. Viel ging in die Brüche. Die Ehe ist gescheitert, die Fortbewegung war plötzlich nur noch in einem Rollstuhl möglich, die volle Erwerbslosigkeit und das Rentnerdasein folgten.
Nach einer kurzen Zeit reichte die intensive ambulante Pflege nicht mehr aus, meine Tochter ging mit einem Angstgefühl nach Hause, in welchem Zustand sie mich wohl vorfinden würde. Die Krankheit hatte mich im Griff. Gefangen im Körper, gefangen in der Wohnung, abgemagert und entmutigt. Es schien alles aussichtslos, bis im März 2012 die Assistenten kamen.

Zur Biographie von Frau Schmock

 

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